Samstag, 23. April 2016

Staunen, beten und laufen: Eine Reise in das Heilige Land

Mittwoch, 16. März

Dank Anreise über Istanbul Atatürk landete die vom Veranstalter laufreisen.de betreute Gruppe am frühen Donnerstag Morgen auf Flughafen Ben Gurion nahe Tel Aviv. Im Jerusalemer Hotel gegen zwei Uhr eingetroffen, fand ich Schlaf ab halb drei.

Donnerstag, 17. März

Um halb sechs klingelte der Wecker. Ab sieben bot Nils, der versierte Inhaber von laufreisen.de, vier km "Morgenläufchen" an. Wir lernten den Start / Ziel- Bereich des Jerusalem Marathons kennen..

Church of All Nations, Urheber: Danny Lyulev auf wikipedia.org
   
Nach dem Frühstück brachen wir mit angekurbeltem Kreislauf zu Rundfahrt und Rundgang in Jerusalem auf. Mich beeindruckte die Getsemani-Kirche. Afrikanische Christen sangen "Set Me Free." Ich betete gerne ein Vater Unser.









In der Grabeskirche. Urheber auf wikipedia.org: Edmund Gall
     
In der ungewöhnlich leeren Grabeskirche berührten meine Lippen den Stein, auf dem der Leichnam Jesu gewaschen worden war, und den Eingang zum Grab.










     
Freitag, 18. März

Jerusalem-Marathon 2016

In der Halbmarathon-Version habe ich sehr gerne an diesem beeindruckenden Ereignis teilgenommen. Um die Übersicht auf dieser hügeligen Strecke in der Stadt voller Großartigkeit wie Widersprüchen zu bewahren, orientierte ich mich auf den ersten sechs Kilometern zunächst an dem jungen Herrn mit dem 2:20-Täfelchen.

Bis km 14 gestattete ich mir ein höheres Tempo, um nach etwa fünf Kilometern hinter einem wegen seines zügigen wie stetigen Tempos offensichtlich mit dem Terrain vertrauten Altersgenossen einen Entschluss zu fassen.

Die Uhr zeigte mir eine Pace knapp über sechs an. Und ich beschleunigte. Ich ließ besagten Altersgenossen hinter mir, um mich an die Fersen von etwa fünfzig jungen Männern, die als Uniform gelbe Shirts trugen, militärische Gesänge anstimmten und drei israelische Flaggen mit sich führten, zu heften.

Bei km 18 gelang es mir, diese Gruppe zu überholen und zu einer süßen kleinen Letztanstrengung überzugehen. Beschwingt durch die Erfahrung, dass ich ab km 10 viele Läufer überholen konnte, wurden die letzten zwei Kilometer in einer Pace unter fünf zu einem guten Erlebnis.

Mit 121 Minuten belegte ich unter 4133 Teilnehmern Platz 2038. Schön war‘s."

Ein zweites Frühstück nahm ich im Hotel kurz vor zehn mit den Marathon-Witwen der Gruppe ein. Sie meinten, das orange Shirt stehe mir.

Am Nachmittag scheiterte ich wegen unverhofft früh wirksamem Schabbat-Regelwerk fast mit dem Versuch, eine absolut notwendige Mahlzeit einzunehmen. Am Ende der Suche gab es doch noch Shawarma - aka Döner - mit Reis und Salat.

Ein Blick auf Masada, Urheber: Godot13 / Andrew Shiva auf wikipedia.de
     
Samstag, 19. März

Wir verließen Jerusalem Richtung Totes Meer. In Masada erklommen alle Teilnehmer - zu meinem bewundernden Erstaunen auch die Absolventen des ganzen Marathon - unverdrossen den eindrucksvollen Berg. Keiner nahm die Gondel.










Der Stern von Bethlehem in der Geburtskirche. Urheber: Dirk D. auf wikipedia.org
   
Nach dem Bad im Toten Meer. reisten wir nach Bethlehem. Der Blick auf die hügelige Kleinstadt samt enormer Grenzmauer bleibt unvergeßlich. In der unverhofft leeren Geburtskirche kniete ich vor dem Stern und berührte die Markierung des Geburtsortes.

Wir übernachteten in einem ansonsten leeren Großhotel.

Auf den Hirtenfeldern. Foto: Nils Krekenbaum
             
Palmsonntag, 20. März
  
Den Tag begannen wir mit sieben Kilometer Morgenlauf einschließlich 700 Höhenmetern zu den Hirtenfeldern. Wir besuchten am Vormittag den Ort von Jesu Taufe am Jordan nahe Jericho. Ich bekreuzigte mich - wie es Brauch ist - mit Jordanwasser.







In der Verkündigungskirche:Urheber Athenchen auf wikipedia.org
            
In Nazareth suchten wir die Verkündigungskirche auf. Ich betete vor der Verkündigungsgrotte - was sonst wäre angemessen gewesen? - einen Engel des Herrn. Ich bewunderte - in alter Verbundenheit - ein Bildnis der Schwarzen Madonna von Tschenstochau.





Auf dem Jesus Trail in Galiläa. Foto: Nils Krekenbaum








              
Nach der Ankunft im Kibbuz Lavi liefen wir zehn Kilometer auf dem Jesus Trail.




Der See Genesareth: Urheber Datafox auf wikipedia.de







    
Montag, 21. März

Wir fuhren mit dem Boot auf dem See Genesareth, sahen die Orte von Brotvermehrung und Bergpredigt. Es folgte eine Exkursion in das Golan-Gebirge mit Blick nach Syrien. Am Nachmittag absolvierten wir einen 14 km-Lauf von dem vermuteteten Schauplatz der Hochzeit von Kana auf ungewöhnlicher Strecke zurück in den Kibbuz.






Im Templer-Tunnel unter der Burg: Urheber Tango 7174 auf wikipedia.org
      
Dienstag, 22. März

In Akko besichtigten wir ein wunderbares Museum in der Kreuzfahrer-Burg. In Haifa genossen wir einen atemberaubenden Blick auf Stadt und Meer. Nach der Ankunft in Tel Aviv gönnte ich mir 21 Kilometer an der traumhaften Strandpromenade.







Der Strand: Urheber Alexander Plyushchev auf wikipedia.org
       
Mittwoch, 23. März

Nach dem Frühstück brach ich zu einem 17 km-Lauf  an der bereits zu diesem frühen Zeitpunkt von der Sonne verwöhnten Strandpromenade auf. Um halb zwölf stand der Bus bereit, um uns zum Flughafen zu bringen.

Fazit: Großartige Eindrücke einschließlich 94 Laufkilometern im Heiligen Land. Alles wunderbar.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen