Mittwoch, 12. April 2017

Wer eine Laufreise nach Rom tut ... : Mein erster Besuch in der Ewigen Stadt und Marathon V

Freitag, 31. März

Nach dem Flug von Frankfurt, der Reise mit dem Transferbus von Flughafen Fiumicino zum Hauptbahnhof Termini und drei Stationen im Linienbus stand ich am Mittag vor dem Hotel Nerva in der Altstadt, keine 400 Meter vom Kolosseum entfernt. Während eines ersten Rundgangs sammelte ich vier Erkenntnisse der römischen Art: Die Gullideckel tragen den Schriftzug SPQR. Das Hotel Forum ist keine Filiale einer Kette, sondern heißt so, weil es sich neben Via dei Fori Imperiali und den Trajansmärkten befindet Es kann durchaus sein, dass der geneigte Besucher die Gelegenheiten erhält, auf einen afrikanische Händler zu stoßen, der inbrünstig „Mama Merkel" besingt, und den ehemaligen Bischof von Limburg auf dem Bürgersteig zu beobachten.

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San Pietro in Vinculi (Foto: Sailko)

Auf der Dachterrasse des Hotels Pace Helvezia genoss ich zur Einstimmung vor der nachmittäglichen Stadtrundfahrt einen herrlichen Rundblick. Wir nahmen in Augenschein: die Trajanssäule, den Qurinalspalast, die Basilika San Pietro in Vincoli mit dem Juliusgrabmal, den Najadenbrunnen am Platz der Republik, die Diokletiansthermen mit der Basilika Santa Maria degli Angeli e dei Martiri, die Einkaufsstraße Via Nazionale, die Basilika Santa Maria Maggiore auf dem Esqilin-Hügel, das Forum Romanum, das Kolosseum mit Konstantinsbogen, Lateranbasilika San Giovanni, den Lateranischen Obelisken, den Circus Maximus, den Palatin mit Domus Augustana, die Kirche Santa Maria de Cosmedin, den Aventin mit den Kirchen Santa Sabina sowie Santa Maria del Priorato, den Kapitolinischen Hügel, das Marcellustheater (teatro di Marcelo), die Basilika San Paolo fuori le Mura, die Aurelianische Mauer und die Cestius-Pyramide.
Um sieben Uhr erhielten wir auf der Marathon-Messe im Kongresszentrum die Startunterlagen und brachen zu einem landestypisch echt späten Abendessen auf.

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Santa Trinita dei Monti, Foto: Berthold Werner

Samstag, 1. April

Nach recht rasantem „Sightjogging“ ab sieben Uhr begann um halb zehn der Stadtrundgang:

die Gregoriana, der Trevi-Brunnen, die Spanische Treppe, die Colonna dell'Immacolata auf der Piazza di Spagna, die Kirche Santa Trinità dei Monti, die Kirche Santa Maria dell’Anima, die Piazza Navona, die Basilica di Sant’Agostino in Campo Marzio , die Kirchen San Luigi dei Francesi, Sant’Agnese in Agone und das Pantheon.


Sonntag, 2. April (wie am Nachmittag nach dem Lauf berichtet auf https://laufzeiten.tumblr.com/ )

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Bei km 16: Der Petersplatz (Foto: Radomil)
"Ausgeschlafen, mit nahrhaftem Frühstück ausgestattet und gut gelaunt, stand ich um viertel vor neun an der Startlinie mit den anderen 13 000 Teilnehmern. Dann regnete, blitzte und donnerte es massiv bis km 12. Als es trocken wurde, zog ich bis km 28 (Halbmarathon in 2:13 h) das Tempo etwas übermässig an, um ein Ergebnis von 4:20 h zu ermöglichen. Massive Anstiege und Platzregen verlangsamten mich. Leider hatte ich auch bloede Schmerzen im Nacken ab km 30. Ich bin trotz sehr langsamen 15 Schlusskilometern, die mir so ziemlich alles, was in diesen Stunden in mir war, abverlangt haben, froh darüber, dass mir nichts zugestoßen ist, ich das Ziel laufend erreicht habe und vor vier Stunden die Regeneration begonnen hat.

Woran lag es denn nun, dass ich nicht - wie als Minimalziel festgelegt - unter 4:30 h gelaufen bin und - was mich besonders geärgert hat - sehr spürbare Erschöpfung auf den letzten 15 km verzeichnen musste. An der zwölfwöchigen Vorbereitung lag es nicht. Hätte ich in der vergangenen Tapering-Woche den Fahrradfahrten ins Büro entsagen sollen? War der gestrige Samstag mit frühmorgendlichem Sightjogging, einem acht Kilometer langen recht zügigen Lauf, und der anschließenden Erkundung der Altstadt Roms für mich zu anstrengend? Wie es auch sei: Ich bin sehr dankbar für zauberhafte Erlebnisse in der Ewigen Stadt, einen bis km 28 erquickenden Lauf und die erwiesene Fähigkeit, angesichts widriger Umstände nicht in den Sack zu hauen, sondern bis an die Grenze meiner in diesen Minuten abrufbaren Fähigkeiten einen Marathon zu Ende zu laufen."

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